Jagd als aktiver Artenschutz und Naturschutz
Deutschland / Europa - Hecken, Gehölze und Wildäcker anlegen
In Deutschland, aber auch in vielen anderen europäischen Ländern wie Polen, Tschechien, Österreich, … und Russland verbringen Jäger jedes Jahr eine sehr hohe Anzahl von Stunden mit der Anlage von Hecken und Wildnisgebieten. Dieser zeitliche und oft hohe finanzielle Aufwand bietet nicht nur dem vorhandenen Wild eine geeignete Nahrungsquelle, sondern unterstützt auch die Entwicklung verschiedener anderer Tier- und Pflanzenarten. Die Wildwiesen sind ein Eldorado für Insekten wie Bienen und die Hecken bieten Schutz und Brutmöglichkeiten für eine Vielzahl von Vogelarten. In den heutigen Wirtschaftswäldern und in der großflächigen Landwirtschaft sind die von Jägern geschaffenen Grünflächen oft die letzten Rückzugsmöglichkeiten für viele Tier- und Pflanzenarten.
Südafrika - Nashornreservat wird durch die Jagd auf Antilopen unterstützt
Südafrika ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Naturschutzorganisationen und die Jagd Hand in Hand arbeiten, um geschützte Wildtiere zu erhalten. Die Zusammenarbeit geht so weit, dass die Jagd auf Antilopen in einem Nashornreservat teilweise die Kosten für Wildhüter, Futter und andere Anschaffungen deckt. Dieses Nashornreservat wird von einer der weltweit größten und bekanntesten Naturschutzorganisationen betrieben, die erkannt hat, dass der Abschuss einiger Antilopen aus ihrem Überbestand eine gute Möglichkeit ist, die Nashörner zu schützen.
Dieses Beispiel zeigt, dass ethische Jagd und Naturschutz nicht im Widerspruch stehen müssen und dass dies von Naturschutzverbänden anerkannt wird. Für den Schutz der Nashörner ist die Trophäenjagd eine unverzichtbare Größe, die von 2008 bis 2011 insgesamt 35,5 Millionen US-Dollar für den Schutz der Nashörner brachte (Quelle wwf.de). Berufsjägerorganisationen wie PHASA in Südafrika und NAPHA in Namibia arbeiten in vielen Bereichen mit lokalen und globalen Naturschutzorganisationen zusammen und kämpfen gemeinsam für den Erhalt der Wildtiere.
Afrika - Nationalparks und Wildschutz dank Jagdtourismus
Wilderei ist in Afrika ein sehr verbreitetes Problem. Dabei ist zu unterscheiden zwischen der Wilderei zum Zwecke der Nahrungsbeschaffung und der kommerziellen Wilderei zum Zwecke des Verkaufs von Trophäen, wie z. B. Elefanten. Der Schutz vor Wilderei kostet in beiden Fällen Geld und viel Aufklärung in der lokalen Bevölkerung. Ohne die Ressourcen, die durch die legale Trophäenjagd nach Afrika kommen, wäre die Bekämpfung der Wilderei, wie sie heute in vielen Ländern stattfindet, unmöglich. In Simbabwe z.B. ist bei jeder Jagd in den staatlichen Konzessionsgebieten neben dem Berufsjäger auch ein staatlicher Ranger vor Ort, der genau dokumentiert, was erlegt wird. Auf diese Weise wird zum einen verhindert, dass Wild ohne Lizenz geschossen wird, zum anderen patrouillieren diese Ranger bei der Jagd gleichzeitig nach Wilderen, die versuchen, illegal Wildtiere zu töten. Zusätzlich zu den Rangern, die mit den Jagdgästen unterwegs sind, sind in Simbabwe in allen staatlichen Gebieten verdeckte Anti-Wilderei-Einheiten unterwegs, die in den Gebieten kontrollieren. Viele dieser Einheiten werden durch staatliche Einnahmen aus der Trophäenjagd finanziert, so dass der Jagdtourismus den Wildtierschutz direkt mitfinanziert.
Ein negatives Gegenbeispiel dafür, was passiert, wenn die legale Jagd eingestellt wird, kann man in Sambia und Botswana sehen. Als ich 2014 Matetsi in Simbabwe besuchte, erfuhr ich von dem Ranger, der uns begleitete, dass am Vortag eine Gruppe von Wilderern angeheuert worden war. Diese Gruppe kam mit mehr als 20 Stoßzähnen aus Botswana und wollte durch Simbabwe zurück nach Sambia marschieren. Bei der Befragung sagte einer der Wilderer, dass sie nicht in Simbabwe wildern, sondern nach Botswana gehen würden, da Botswana die Jagd jetzt eingestellt habe und daher weniger Wildhüter unterwegs seien. Bei der Wilderei geht es hier ausschließlich darum, aus dem Verkauf Profit zu schlagen, wobei die Hintermänner meist weit weg in Asien sitzen.
Neben der kommerziellen Wilderei hat auch das Fleischwild einen erheblichen Einfluss auf die Tierwelt und unterstützt hier auch die legale Trophäenjagd vor Ort. Dank der Trophäenjagd und der in der Regel erfolgten Spenden des von den Jagdgästen erlegten Fleisches an die lokale Bevölkerung durch die Landwirte, konnte das Fleischwild stark reduziert werden. Wie auch ein Artikel in der “Allgemeinen Zeitung” aus Windhoerk / Namibia vom 7.3.2016 belegt. “Wenn die Trophäenjagd verboten wird, haben wir kein Einkommen und die Wilderei, die wir unter Kontrolle bekommen haben, nimmt wieder dramatisch zu”, sagten der Vorsitzende des kommunalen Hegegebiets Bamunu, Chunga Chunga und der technische Berater, John Musa Mwilima. (Quelle AZ am 07.03.2016 http://www.az.com.na/natur-umwelt/jagdstopp-bedeutet-mehr-wilderei.429918) in der Conservancy Bamunu stiegen die Einnahmen aus dem Jagdtourismus von 50000 N $ im Jahr 2011 auf 835000N $ im Dieses Geld geht direkt an die lokale Bevölkerung, zum Teil direkt an die angeschlossenen Dörfer, zum anderen Teil werden die Löhne der Wildhüter und der Verwaltung bezahlt (Quelle AZ 7.3.16). denn zum einen ist die Bevölkerung nicht mehr von der Wilderei abhängig und zum anderen werden aktive Aktivisten aus den Jagdeinnahmen bezahlt.
Dies sind nur zwei Beispiele von vielen, die zeigen, dass die Trophäenjagd, die in einem kontrollierten Rahmen stattfindet, dem Artenschutz dient und dafür sorgt, dass bedrohte Arten wie Elefanten, … geschützt werden.
Namibia - Leopardenschutz durch legale Jagd
Namibia ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die legale Trophäenjagd zum Schutz des Leoparden beitragen kann. Der Bestand an Leoparden in Namibia ist je nach Region sehr gut, was zu Problemen im Alltag der Farmer führt. Leoparden ernähren sich nicht nur von Wildtieren, sondern fallen auch immer häufiger über das Vieh auf den Farmen her, das eine sehr leichte Beute ist. Dies führt mitunter zu großen Verlusten der Landwirte, die im Gegensatz zur Wolfspraxis in Deutschland für Leopardenrisse nicht entschädigt werden. Infolgedessen haben viele Landwirte den Leoparden ins Visier genommen, um die Verluste zu minimieren, und sehen die Leoparden nur als Schädlinge an, die es zu beseitigen gilt. Die Dunkelziffer der Leopardenabschüsse im Land ohne Export stieg vor allem in den Jahren an, in denen Namibia die Jagd auf die Großkatzen eingestellt hatte, da die Leoparden ihren “Wert” für die Farmer verloren. Hier hilft heute die legale Jagd, diese Praxis einzudämmen. Da die legale Trophäenjagd dem Farmer Geld für den Leoparden einbringt, kann er in der Regel die Verluste beim Vieh mit dem Einkommen ausgleichen, das ihn nicht zur Jagd auf den Leoparden zwingt. Mit dieser Praxis unterstützt die Trophäenjagd aktiv den Schutz der Großkatzen, da sie deren Abschuss minimiert und gleichzeitig die Verluste des Viehs für den örtlichen Landwirt ausgleicht. Gleichzeitig wird das Fleisch des Leoparden auch von der lokalen Bevölkerung verzehrt, so dass eine vollständige Verwertung des Tieres erfolgt und die Jagd neben dem Farmer und den lokalen Stämmen nachgewiesen wird.
Im Jahr 2016 wurden Namibia 250 Leopardenlizenzen von Städten zugeteilt (Quelle: https://cites.org/), von denen nur die Hälfte tatsächlich bejagt und von Jägern exportiert wird.
Namibia - Trophäenjagd unterstützt lokale Missionsschulen
Namibia als alte deutsche Kolonie hat heute noch viele Einflüsse aus dieser Zeit, insbesondere gibt es einige Schulen und Missionen, in denen die Kinder der einheimischen Bevölkerung unterrichtet werden oder Waisenkinder, deren Eltern z.B. an AIDS gestorben sind, aufwachsen. Diese Missionsschulen leben von Spenden, die zum Teil aus Deutschland kommen, vor allem aber von der Unterstützung der einheimischen Bauern, die einen Teil des Wildes für die Schulen spenden. Dabei spielt die Trophäenjagd eine entscheidende Rolle, denn das von den Jagdgästen erlegte Wild wird direkt an die Schule geliefert, die es dann für die Betreuung der Kinder erhält. Ich selbst hatte hier ein Bild, bei einem der Aufenthalte in Namibia in der Nähe von Outjo. Das Wild, das wir tagsüber bei der Jagd erlegt hatten, wurde dann direkt zur Schule gefahren, wo wir von einer großen Zahl von Kindern schon sehnsüchtig erwartet wurden. Hier wurde das Wild sofort von dem Missionsmetzger zerlegt. Diese Schule benötigt jede Woche ein komplettes Oryx für das Essen der Schüler, was ohne die Trophäenjagd und die Spende der Bauern nicht möglich wäre. Zusätzlich zu den Fleischspenden verfügen die Missionen über zusätzliches Land, auf dem sie die Bauern in einer Art Pacht jagen. In diesem Fall erhalten die Missionen ebenfalls das Fleisch und zusätzlich pro Jagdtag einen bestimmten Geldbetrag, der wiederum vom Jagdgast bezahlt wird, so dass die Mission nicht nur Nahrung, sondern auch weitere Einnahmen aus der Trophäenjagd hat. So kommt die Jagd direkt der Bevölkerung vor Ort zugute und leistet aktive Entwicklungshilfe, wobei die Spende direkt bei den Bedürftigen ankommt, ohne dass die Hälfte der Spenden für die Verwaltung der Hilfsorganisation ausgegeben wird.
Auswirkungen des Jagdtourismus in Afrika
Die Jagd bietet in vielerlei Hinsicht Beschäftigungsmöglichkeiten, z. B. als Berufsjäger, Fährtenleser, Abdecker oder Gärtner/Köche auf den Farmen, aber auch die Weiterverarbeitung von Trophäen und Fleisch bietet Möglichkeiten wie Metzger, Präparatoren, Spediteure und Wildhändler. Dies ist nur eine kleine Auswahl von Berufen, die direkt oder indirekt von der Trophäenjagd in Afrika abhängen. Inzwischen haben einige Länder bereits erkannt, dass die Jagd aufgehört hatte, dass dies nicht den gewünschten Effekt hatte und sie kehren zur kontrollierten Jagd zurück. Beispiele sind Sambia und Botswana, die die Jagd auf Privatland wieder erlauben. Selbst Kenia, das die Jagd seit Jahren eingestellt hat und nun einen großen Teil seines Wildbestandes der Wilderei preisgibt, hat bereits öffentlich darüber nachgedacht, ob es die Jagd nicht wieder eröffnen sollte, um die Wildbestände zu schützen.